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        aus: Asterix op Düsseldorwer Platt 1 - Dat Köschemetz 
        us Jold 
       Mundart Book 40, Egmont Ehapa 
        Verlag, Berlin, 2001  
      Verzäll vom Rene Goscinny, 
        Beldches vom Albert Uderzo,  
        Öwerdrare en rechtech Deutsch vom Monika Voss 
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        DÜSSELDORFER AN SICH ...   
          
        Der Düsseldorfer an sich ist ein echter Rheinländer, was das 
        Feiern angeht, oft und heftig soll es sein, ein Anlaß findet sich 
        schnell. Aber er hat auch seine nachdenklichen, ja wehmütigen Stunden, 
        an denen er "et arme Dier" kriegt, über das Wohl und Weh der Welt 
        nachdenkt und lamentiert.  
          
        Er besitzt einen starken Hang zum schwarzen Humor und ist zu echter Selbstironie 
        fähig. Beides bringt er wahlweise passend oder unpassend zu den Leiden 
        und Schwächen der anderen ins Gespräch ein, denn Spottlust ist 
        die typische Düsseldorfer Eigenschaft.  
          
        Doch soviel er auch über seine Heimatstadt schimpfen mag, ein Nicht-Düsseldorfer 
        oder gar Kölner darf dies noch lange nicht tun. Denn im Grunde seines 
        Herzens ist er Lokalpatriot, er zeigt es nur nicht so deutlich.  
          
        Innerlich leicht aufgeschwellt vom Stolz über sein Düsseldorf, 
        versucht er nach außen hin etwas bescheidener aufzutreten, hält 
        es aber in der Regel nicht lange durch. Gefangen in diesem Spannungsverhältnis 
        des feinen aber urbanen Menschens, wird der Düsseldorfer daher von 
        einigen - hoffentlich wenigen - Zeitgenossen als falsch-freundlich empfunden. 
         
          
        Auch sein Verhalten gegen die Obrigkeit ist stets sehr wechselhaft gewesen: 
        auf der einen Seite ketzerisch und spottlustig, andererseits auch angepaßt 
        und kusch, getreu dem Motto: "Wat mer nit kann ändere, moß 
        mer loße schlendere".  
        (Was man nicht ändern kann, muß man geschehen lassen.)  
          
        Aber kein Besatzer wurde wirklich akzeptiert oder gar geachtet und er 
        wußte dies auch. Wie sagte schon Wilhelm der Zweite: "Überhaupt, 
        Düsseldorf. Da jubelt man den Künstlern mehr zu als mir."  
          
        Und so ist's geblieben!   
       
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